Der Weg ist das Ziel

...ich erkläre Selbstmanagement, den Einsatz von Mentaltrainings und NLP anhand meiner persönlichen Erfahrung....

Petra Kamper, MSc

Dipl. Kommunikations- und Mentaltrainerin


Wer Tipps und persönliche Ratschläge zu den oben genannten Themen loswerden möchte, ist dazu herzlichst eingeladen. Lasst uns bitte daran teilhaben und gemeinsam darüber diskutieren.


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Mentale Gesundheit – ich auf Kur


Ich befinde mich erneut auf Kur oder wie ich nun informiert wurde eigentlich auf GVA - Gesundheitsvorsorge Aktiv oder Die neue Kur. Das System wurde mit dem Fokus auf Prävention und Langzeitwirkung der Gesundheit der Patient*innen von der PVA umgestellt. Es ist nach wie vor ein 3-wöchiger stationärer Aufenthalt in einem medizinischen Zentrum. Der Antrag darauf wird über den Hausarzt bei der PVA (oder für Selbständige bei der SVA) eingereicht. Die altbewährte Kur wird derzeit noch für Landwirte, Selbständige und Beamte durchgeführt.

Was mich als bereits 2-fach geübte Kur-Teilnehmerin begeistert, ist die Tatsache, dass sich das Programm der GVA doch um Einiges von der Kur unterscheidet. Es ist eine Art körperliches und mentales Trainingscamp für Angestellte und Arbeitende.

Natürlich steht auch der kulinarische Aspekt weit vorne im Ranking der Tagesaktivitäten, stürzt man sich doch täglich 3x auf das Buffet (und wenn es nur der Salat ist). Bei diesem gemütlicheren Teil der Kur/GVA hat man nun die Qual der Wahl. In Absprache mit dem Kur-/GVA-Arzt fällt man wohlweislich die Entscheidung, auf welche Weise man sich während des Aufenthalts im Kur-/GVA-Hotel ernähren soll: Leichte Vollkost (ca. 2000 kcal), Stoffwechseldiät (ca. 1800 kcal), kostreduziert (ca. 1400 kcal) oder doch vegetarisch (ca. 2000 kcal)? Hier kommt der Willensfaktor ins Spiel. Was will man auf der Kur/GVA? Gibt es ein Ziel? Ist es notwendig, seinen Lebensstil und seine Essensroutine in den nächsten 3 Wochen zu überdenken und ggfs. umzuprogrammieren? Bekanntlich benötigt man für die Implementierung einer neuen Routine ja 21 Durchführungstage, sprich 3 Wochen. Was für ein Zufall!

Fast körperlich schmerzlich einigt man sich auf Reduktionskost und fiebert dem ersten Testessen entgegen, dass sich als eher „Mau“ herausstellt. Dann wird einem noch die Suppe weggenommen, da dies ja nicht in der vereinbarten Kost inkludiert sei. Beim Salat Buffet gönnt man sich einfach 2 Durchgänge und versorgt sich reichlich mit Salatdressing, damit sich der Magen halt so füllt. Ein paar Säfte und reichlich Tee dazu, und dann kommt man über die Runden. Das wäre ja gelacht, wenn das der Tisch-Sitznachbar, die Nachbarin schafft, geht das doch bei mir auch! Und die kulinarischen Vorsätze sind gemacht.


Beim zugeteilten Allgemeinarzt vereinbart man die entsprechenden Trainings und Behandlungen und los geht es zum Mittagessen. Was für ein Stress! Und da heißt es, man soll sich auf der Kur/ GVA entspannen.

Ablenkung wird tatsächlich in den nächsten Wochen geboten. Vom Hula-Tanzen bis zum Ausflug in die nähere Umgebung am Wochenende ist alles dabei. Man gesellt sich jeden Tag zu neuen Kur-/GVA-Teilnehmenden dazu, macht Kontakte, verabredet sich zum Kaffee/ Tee, und spinnt schon neue Ideen zu der Abendunterhaltung in den nächsten Tagen. Es entstehen Walking-Gruppen, Spaziergänge-Verbündete, Raucher-Gruppen und natürlich auch Bier-Gruppen (Biergruppen natürlich extern, da auf Kur ja strikt verboten).

Ein allgemeines Auflachen wird von dem Sager der Vortragenden zum Thema Kur-/GVA-Aufenthalt vernommen, als sie meinte Schmuck bei den Behandlungen sollten am Zimmer gelassen werden, wenn nicht eh die Eheringe überhaupt zuhause geblieben sind.

Der Schmäh unter den Patient*innen läuft, Herzen fliegen unter den Singles und den Einsamen bereits fleißig im Kur-/GVA-Gebäude, Nummern werden ausgetauscht, Dates mit den Kur-/GVA-Tagesplänen abgeglichen. Das ganz normale Kur-/GVA-Treiben eben. Natürlich werden auch Freundschaften geschlossen. 3 Wochen können doch sehr prägend sein und zusammenschweißen – im wahrsten Sinne des Wortes.




Ablenkung...

... ist oft ganz nützlich, da man sich möglicherweise aus der eigenen Komfortzone herausbewegt. Man befindet sich in anderer Gesellschaft, in einer anderen Umgebung, mit erhält neue Sichtweisen, andere Berührungspunkte und lernt sich vielleicht sogar selbst auf andere Art besser kennen. Die Ablenkung wird jedoch von vielen Menschen permanent gelebt, so auch von mir. 

Wovon lenken wir ab?
Was wollen wir nicht sehen? Nicht spüren? 
Habt ihr euch diese Fragen schon einmal gestellt? 
Ablenkung wovon?

Wenn ich ganz bei mir bin, welche Gedanken kommen mir? 
Kann ich ruhig sein?

Kann ich atmen und meditieren, ohne gleich wieder eine neue Aktivität zu starten, ohne aufs Handy zu sehen, ohne Musik im Hintergrund laufen zu lassen, ohne bereits gedanklich beim nächsten Schritt zu sein?

Was hilft mir, in bewegten Zeiten in die Ruhe zu kommen?


GVA vs. KUR:


Was mich hier sehr beeindruckt, ist der Gedanke hinter dem GVA System. Es werden die teilnehmenden GVA-Gäste angehalten, etwas für ihre Gesundheit zu tun, jedoch mit dem weiterführenden Gedanken, dass sie auf zuhause vorbereitet werden sollen. Selbstverantwortung, Routinebruch, Umdenken, Veränderung sollen angestoßen, Selbstliebe, Achtsamkeit, Geduld und Resilienz verstärkt werden. Die Mitarbeitenden nutzen für die Vermittlung von diesen meist neuen Impulsen und Gedankenansätzen Vorträge und Workshops und binden die Teilnehmenden aktiv mitein. Das Mitwirken und Mitmachen sollen ihnen aus der Stagnation oder der Starre heraushelfen und Freude und Selbstwirksamkeit als positive Erlebnisse bringen. Ich finde diesen Ansatz sehr wirksam und auf lange Sicht effektiv.

"Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts!" Arthur Schopenhauer

Als Kur-Patient*in läuft man stumm von einer zur anderen Behandlung, lässt die 10-minütigen Einheiten über sich ergehen, und freut sich schlussendlich, wenn alles vorbei ist. Als GVA-Patient*in werden Einem Optionen für das tägliche Leben aufgezeigt, die es heißt, für sich leicht möglichst zu integrieren. Man erlernt neue Aktivitäten, Sichtweisen zu körperlicher und mentaler Fitness und erhält Werkzeuge in die Hand, die man für sich umsetzen kann - und vielleicht auch wirklich für den Alltag nutzt. Bei der GVA werden auch Workshops angeboten, bei denen, wie es der Name schon sagt, „work“ vom Teilnehmenden gewünscht wird. Jeder wird mit ins Boot geholt und kann sich zu Themen frei äußern, wird gehört, verstanden. So gelingt der Zugang zu den Patient*innen und man öffnet möglicherweise Energiequellen, die schon lange verschlossen waren. Man fühlt sich integriert und möglicherweise ist dies eine Art, Motivation bei Menschen auszulösen und sie zum TUN zu bringen.




Körper & Psyche: Wie kann ich die Wechselwirkung der vier Bereiche „Gedanken, Gefühle, Körper und Verhalten“ für mich verstehen und nutzen? 

Dieser Satz ist mir am 2. Tag der GVA beim Workshop Mentale Gesundheit I entgegen gesprungen. Ich beschäftige mich seit Jahren mit NLP und meiner mentalen Fitness und lese Bücher über diese Themen, besuche Kurse und nutze Weiterbildungsmöglichkeiten in diesem Bereich. Und nun verfolgt mich dieses Thema bis zur GVA. Zufall? Natürlich nicht.

Wir lernen über interne und externe Stressfaktoren und ich werde angehalten, darüber nachzudenken, was eigentlich meine eigenen Anteile am Stressgeschehen sind. Sind es mein Perfektionismus, meine Ungeduld, meine Kontrollambitionen oder schlichtweg meine Einzelkämpfer-Natur? 

Welche Situationen führen zum Stress, was stresst mich? Sind es die Leistungsanforderungen, ist es zu viel Arbeit, zu viele soziale Kontakte, ist es der Zeitdruck? 

Und wie kann ich Stressoren, meine persönlichen Motive und meine Einstellung verändern, um Stress im Vorhinein zu vermeiden oder Stress abzubauen?



Ideensammlung zur Stressvermeidung und -reduzierung:

  • Entspannung
  • Pausen machen
  • Zeitmanagement überdenken
  • „Nein-Sagen“ lernen
  • Realistische Zielsetzung
  • Konfliktbewältigung
  • Regelmäßig Sport und/oder Bewegung
  • Prioritäten setzen
  • Freizeit: Wandern, Reisen,...
  • Lachen
  • Schlafhygiene


Hast du dir darüber schon einmal Gedanken gemacht:

  • Was sind wichtige Bedürfnisse in deinem Leben?
  • Wie viel Zeit nimmst du dir für deine Bedürfnisse?
  • Welche Verhaltens- und Gedankenmuster sind gesundheitsschädigend?
  • Möchte ich diese verändern?
  • Wenn ja, was ist der erste Schritt zur Veränderung?
  • Wie kann ich mein Selbstwertgefühl steigern?
  • Wie definiere ich mich?
  • Welche Charaktereigenschaften mag ich an mir?
  • Was mag ich an meinem Körper?
  • Was ist mir in Beziehungen mit meinen Mitmenschen wichtig?
  • Wer hört mir zu?
  • Wem kann ich mich mitteilen?
  • Wie kann ich ein soziales Netzwerk aufbauen?

Ich habe erwartet, dass mentale Gesundheit in einem medizinischen Institut erwähnt wird. Dass es sogar Workshops dazu gibt, das hatte ich mir nicht gedacht. Hut ab. Das Gesundheitssystem ist also in Österreich nicht stehen geblieben. Vielleicht habe ich mich auch gar nicht damit beschäftigt und bin daher überrascht.
Fazit ist, ab sofort werde ich achtsamer sein, was sich in Österreichs Gesundheitssystem tut und wie ich selbst mit meiner Gesundheit umgehe. Bei beiden ist wichtig, das etwas effektiv und kontinuierlich voran geht.

Danke an alle Menschen hinter dem GVA-Gedanken für diese wertvollen Impulse und Denkanstöße, die Veränderungen möglich machen.


Hilf bitte mit:

WOVON LENKST DU DICH AB? 

Wie erkennst du, dass du dich ablenkst?
Wie kommst du wieder zu dir (zurück)?
Wie konzentrierst du dich wieder auf dich?

WIE MACHST DU DAS MIT STRESS?

Wie erkennst du Stress-Signale? 
Was verändert sich?
Wie verändert sich dein Erleben und Verhalten, deine Gedanken und Gefühle unter Stress? 
Wie reagiert dein Umfeld auf dein gestresstes Verhalten?


⇰ Hinterlässt mir bitte gerne ein paar Zeilen als Kommentar bei diesem Blog, von denen andere profitieren können. Danke sehr für eure wertvollen Inputs.


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